Carrie Schreiner: Gute Leistung nicht belohnt

„Zumindest bin ich diesmal nicht im Krankenhaus gelandet“, so kommentierte Carrie Schreiner mit „Galgenhumor“ ihr Wochenende (in Wackersdorf, 03. bis 05. Mai 2013)  bei der internationalen Deutschen Junioren-Kartmeisterschaft, die dieses Jahr wie eine kleine Europameisterschaft besetzt ist.

In den freien Trainingssitzungen am Freitag beeindruckte die 14-jährige Saarländerin mit schnellen Zeiten und war nur wenige Zehntel von der Spitze entfernt. Im Warm Up am frühen Samstagmorgen, auf noch feuchter Strecke, war sie in ihrer Gruppe sogar lange auf P2 und beendete das letzte Training auf einem guten 7. Platz.

Im entscheidenden Qualifying war dann auch die TOP 10 ihr erklärtes Ziel. Aber dann kam das Pech zurück: Bereits in der ersten Runde rollte sie mit einer defekten Membrane ohne Vortrieb aus und blieb ohne Zeit.

Im ersten Heat kämpfte sie sich vom 32. und letzten Startplatz schon bis auf Position 17 vor, wurde dann aber in einem Gewühle mit ca. 10 anderen Karts in einen Dreher verwickelt. Deshalb musste sie sich am Ende mit Platz 22 zufrieden geben.

Im zweiten Heat zeigte sie dann ihr ganzes Potential. Nach einem fulminanten Start mit zahlreichen Überholmanövern und einsetzendem Regen fuhr Carrie innerhalb von fünf Runden von Platz 32 auf die 13. Position! Nach einem heftigen Unfall an der Spitze brach die Rennleitung den Lauf zu Recht ab. Alle Fahrer durften auf Regenreifen wechseln und nach ca. 30 Minuten Unterbrechung ging es weiter. Die Rennkommissare entschieden aber überraschend, dass nicht nach der Platzierung vor dem Abbruch, sondern wieder nach Qualiergebnis neu gestartet wird.

Das bedeutete für Carrie nicht der hart eroberte 13. Platz, sondern wieder die Rückstufung auf die 32. und letzte Position. Mit viel Frust und Wut im Bauch kämpfte sie sich wieder bis in die Nähe von P15 vor, rutschte dann aber auf der extrem glatten Bahn aus, landete in der Wiese und das Rennen war gelaufen.

Nun war als letzte Chance der Hoffnungslauf am Sonntagmorgen angesagt. Hier befand sie sich in Gesellschaft von vielen Topfahrern, die in den Heats ebenfalls Opfer von Kollisionen oder Defekten waren. Wieder sah es lange Zeit sehr gut für Carrie aus. Sie schoss in der Anfangsphase von P10 bis auf die 4. Position vor. Bis kurz vor Schluss hielt sie Platz 5, kam aber dann mehrere Runden an ihrem Vordermann nicht vorbei, der zuerst hart blockte und sie dann auch noch neben die Strecke drückte. Dadurch verlor sie gleich viele Positionen und das Wochenende war gelaufen.

Vater Frank Schreiner mit seinem Fazit: „Carrie hat das ganze Wochenende trotz mehrerer Rückschläge toll gekämpft, nie aufgegeben und ist phasenweise auf sehr hohem Niveau gefahren. In der höchsten Liga durchläuft sie jetzt einen Lernprozess und muss akzeptieren, dass die ‚Trauben hier sehr hoch hängen’. Aber irgendwann kommt das Rennglück zurück und dann wird sie auch wieder die entsprechenden Erfolge erzielen können.“

Am kommenden Wochenende geht es zur Vorbereitung auf das ADAC Kart Masters in Oschersleben zur NAKC an gleicher Stelle. Dort will Carrie mal wieder um Siege mitfahren.