Winterpokal in Kerpen: Einmal Podium, zweimal die schnellste Rennrunde

Der zweite Winterpokal auf dem traditionsreichen Erftlandring in Kerpen fand bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen statt. In der höchsten Juniorenklasse (KF3) waren die meisten der deutschen Topfahrer aus dem ADAC Masters am Start sowie noch zwei der besten holländischen Piloten. Für Carrie Schreiner war es mal wieder ein Wechselbad der Gefühle. Am Freitag musste sie das Training wegen einer starken Erkältung sofort abbrechen.

Am Samstagmorgen ging es ihr wieder besser und man entschied sich doch an den Start zu gehen. In den beiden offiziellen Freien Trainings setzte sie dann mit P2 und P3 direkt ein erstes Ausrufezeichen. Auch die fünfte Position im Qualifying war in Ordnung, da das Zeittraining bekanntermaßen ja nicht ihre große Stärke ist.

In Rennen 1 kam dann der große Rückschlag. Im Startgewühle kam es zu einer Kollision, die Carrie auf die letzte Position beförderte. Mit über einer halben Runde Rückstand konnte die 15-jährige Saarländerin aus Völklingen das Rennen zwar wieder fortsetzen, mehr als der 16. Platz war aber nicht mehr drin.

Von dieser schlechten Startposition aus musste sie dann auch das 2. Rennen am Sonntagmorgen aufnehmen. Dort zeigte Carrie aber, zu welcher Leistung sie inzwischen fähig ist. Mit einer fulminanten und cleveren Fahrweise war sie nicht mehr aufzuhalten, kassierte einen Gegner nach dem anderen und rückte in dem nur 12 Runden langen Rennen mit tollen und fairen Überholmanövern noch bis auf Platz 4 vor. Zudem fuhr sie die klar schnellste Rennrunde.

Beim Start zum 3. Rennen wurde sie auf der schlechteren Außenbahn etwas abgedrängt, verlor dadurch erst einmal einige Plätze und war nach der ersten Kurve nur noch auf P9. Aber wieder kämpfte sie sich Platz um Platz nach vorne und war kurz vor Ende des Rennens auf der 3. Position. Der Abstand zu den beiden Führenden war jedoch schon zu groß, so dass eine weitere Verbesserung nicht mehr möglich war. Wieder notierte sie sich die schnellste Rennrunde und blieb als einzige unter 45 Sekunden.

So war auch Energy Germany Teamchef Marco di Martino sehr angetan von seiner schnellen Kartamazone: „Carrie hat heute eine tolle Leistung gezeigt. Sie war in beiden Rennen die Schnellste im gesamten Feld und hätte ohne den Rennunfall vom Vortag sicherlich um den Sieg mitgekämpft. Sie macht von Rennen zu Rennen große Fortschritte, ist immer zweikampfstärker und wird Anfang Mai perfekt vorbereitet in die ADAC Masters bzw. DKM Saison gehen.“

Erst einmal steht am letzten Märzwochenende die Tropheo Magutti im italienischen Lonato am Gardasee auf dem Programm. Da wird fast die komplette Weltelite der Junioren am Start sein. Carrie: „Dort will ich gegen die besten Kartfahrer der Welt antreten, dabei viel lernen und versuchen, das Finale zu erreichen. Das ist mein Ziel.“