British Formula 4: TOP 10 für Carrie Schreiner

Ein mal wieder sehr abwechslungsreiches Wochenende hatte die 17-jährige Rennfahrerin aus dem Saarland bei ihrem dritten Gaststart im Mutterland des Motorsports in England. Schauplatz war der Motorspeedway in Rockingham mit seinen gigantisch großen Tribünen.

Carrie hatte dort nur einen Testtag, der schon einige Zeit zurücklag. Deshalb galt es erst einmal den Trainingsrückstand gegenüber den dortigen Stammfahrern in den beiden freien Testsessions am Freitag möglichst zu verringern.

Samstags kam ein Wetterumschwung, es fing unmittelbar vor dem Qualifying an zu regnen und das Zeittraining entwickelte sich zur Lotterie. Es gab nur ein Zeitfenster von zwei Runden wo die Strecke fast trocken war. Carrie fuhr in Sektor 1 und 2 absolute persönliche Bestzeit, dann fing es in Sektor 3 wieder erneut mit dem Regen an und die Runde war „im Eimer“. Deshalb musste sie sich mit Startplatz 17 begnügen.

Mittags in Rennen 1 war dann Dauerregen angesagt, der ständig zunahm. Schwierigste Bedingungen also, vor allem, weil der Asphalt in Rockingham sehr wenig Grip hat.

Aber die deutsche Rennamazone machte einen sehr guten Job und konnte in der ersten Rennhälfte sogar ähnliche Rundenzeiten fahren wie die Spitze. Carrie verbesserte sich bis auf Platz 9, letztendlich konnte sie das Top 10-Resultat bis ins Ziel halten.

Von dieser Position aus startete sie dann sonntagsmorgens bei wieder schönem und trockenen Wetter in das 2. Rennen. Nach gutem Start auf P8 liegend, wurde sie bereits in der 1. Runde von ihrem Verfolger im Zweikampf am linken Hinterrad getroffen und in die Wiese gedreht. „Mein Ärger hielt sich nach dem Rennen in Grenzen. Ich konnte zwar weiterfahren, aber mein Motor hatte von Runde zu Runde immer mehr Leistungsverlust und ging dann sogar ins Notprogramm, so dass ich mein Auto abstellen musste. Es wäre also sowieso zum Ausfall gekommen,“ so Carrie nach der Rückkehr in die Box ihres Double R Racing-Teams.

Der Fehler wurde von den Ford Technikern in der Pause vor dem 3. Lauf schnell gefunden und die Saarländerin konnte wieder starten, allerdings von fast ganz hinten. In einem diesmal sehr ereignislosen Rennen ohne jegliche Ausfälle und Kollisionen machte Carrie noch einige Positionen gut, aber mehr als P15 war nicht mehr drin

So fasste Carrie am Abend zusammen: „Es gab Höhen und Tiefen: Meine Performance im starken Regen konnte sich sicherlich sehen lassen. Im 2. Rennen wäre eine weitere Top 10-Platzierung ohne die Probleme locker drin gewesen. In Lauf 3 war unter den gegebenen Umständen für mich nicht mehr möglich.“

Bereits in gut zwei Wochen steht für Carrie Schreiner das vierte und letzte Gastspiel in England an. Dann geht es zum „British Home of Motorsport“, der traditionsreichen Formel 1-Strecke von Silverstone.