NLS light: Zeitstrafe verhindert Gesamtpodium für Carrie Schreiner

Das erste Mal fand in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) auf der legendären Nordschleife ein Rennen ohne die schnellsten Autos der Serie, die GT3-Boliden, statt. Auch die Porsche Carrera Cup-Fahrzeuge waren nicht am Start. So gehörte das „Girls only Team by WS Racing and Giti Tyres“ mit seinem BMW M4 GT4 zu den Mitfavoriten auf eine Podiumsplatzierung im Gesamtklassement.

Bereits im Qualifying fuhr Carrie Schreiner mit einer 8.33er Zeit die schnellste Runde, die jemals eine Frau im GT4 auf dieser langen und schwierigen Strecke gefahren ist, was natürlich auch die mit Abstand beste Runde seit der Gründung des „Girls only Teams“ mit Giti Tyres darstellte. Die 26-jährige Saarländerin fuhr dann auch den Start und hielt sich in der Spitzengruppe auf P5. Dann tauchte plötzlich ein Getriebeproblem auf und Carrie musste auf der langen Gerade der „Döttinger Höhe“ vom Gas gehen, um das Getriebe abkühlen zu lassen. Das kostete ca. 30 Sekunden und zwei Positionen. Danach funktionierte es wieder und die GT Masters-Pilotin holte sich gegen Schluss ihres Stints den fünften Platz wieder zurück.

Nach dem Boxenstopp zeigte auch ihre Teamkollegin Janina Schall eine gute Leistung und hielt diese Position, bevor Carrie Schreiner wieder für den dritten Stint übernahm. Mit der schnellen Saarländerin war man teilweise das schnellste Auto auf der Strecke und holte auf die Spitzengruppe auf. Leider tauchte dann erneut das Getriebeproblem auf und man verlor wieder Zeit. Trotzdem überholte Carrie kurz vor dem letzten Boxenstopp noch die späteren Drittplatzierten und Janina Schall übernahm auf P4 liegend. Kurz danach rollte das bis dahin führende Fahrzeug mit einem technischen Problem aus und das „Girls only Team“ lag auf einem sicheren dritten Gesamtrang! Diesen konnte Janina auch bis ins Ziel problemlos verwalten. Direkt nach dem Rennen die große Ernüchterung: Wegen eines Boxenstoppvergehens verhängte die Rennleitung eine Zeitstrafe von 45 Sekunden gegen das Team und man rutschte auf den undankbaren vierten Platz zurück. Das Klassenpodium war dann nur ein sehr schwacher Trost!

So war Carrie nach dem Rennen natürlich sehr enttäuscht: „Auf der Nordschleife habe ich dieses Jahr irgendwie die Seuche. Ich war immer schnell, aber es kam immer irgendetwas dazwischen. So waren wir vor zwei Wochen beim 24h Rennen auf einem sicheren zweiten Platz in der Klasse, bevor eine meiner Teamkolleginnen in der Nacht einen Auffahrunfall hatte. Nach ca. zwei Stunden Reparaturzeit war natürlich ein gutes Ergebnis nicht möglich. Aber ich schaue nach vorne, denn meine Leistungen stimmen. Schon kommendes Wochenende haben wir im Rahmen des Truck Grand Prix‘ wieder auf dem Nürburgring die nächste ADAC GT Masters Veranstaltung mit wahrscheinlich über 80.000 Zuschauern! Die großen Probleme von Zandvoort an meinem Audi R8 GT3 haben wir kürzlich bei einem Test aussortiert, so dass ich auf meiner Hausstrecke wieder angreifen kann!“